Die Katharer

Die Katharer

Da Maja in ihrem Artikel die Katharer erwähnt, habe ich dies zum Anlass genommen, etwas darüber zu schreiben. Denn nur wenige der heute lebenden Menschen haben bisher von den, vom 12. bis ins 14. Jahrhundert hinein in Südeuropa enorm verbreiteten, Katharern gehört. Allenfalls weiß man von ihnen, dass sie als Ketzer dargestellt und ein Teil von ihnen deshalb auch verbrannt wurden. Es wird Zeit, dass wir uns wieder mit dem, was sie wirklich waren, beschäftigen.

Als ich das erste Mal die Bezeichnung „Katharer“ hörte, war ich wie elektrisiert. Irgendetwas in mir sprach ganz stark auf diese Bezeichnung an und ich begann, mich mit ihnen und mit ihrer Geschichte zu befassen. Je mehr ich darüber las, umso mehr wurde mir klar, dass ich nicht nur

mit ihnen zu tun hatte, sondern dass nicht nur eins meiner früheren „Ichs“ Katharer gewesen sein mussten. Noch intensiver wurde dieses Wissen, als ich beim Lesen über die Geschichte der Katharer bei bestimmten Aussagen intuitiv wusste, ob sie für mich richtig oder falsch dargestellt waren. Später lernte ich in frühere Leben zu schauen und entdeckte, dass ich mindestens drei Katharer-Inkarnationen gelebt habe und eine davon das Ende der Katharerbewegung auf der Festung Montsegur in Südfrankreich miterlebte. Die Bilder aus diesen Inkarnationen liefen vor meinem inneren Auge ab, als wäre es gestern gewesen und es fiel mir sehr leicht, auch alle Informationen, die für mich wichtig waren, aus meinem eigenen inneren Speicher heraus abzurufen.

Wer waren die Katharer? Der Name Katharer stammt vom griechischen katharós, was bedeutet:

rein“. Die Bewegung der „Reinen“ begann im 10. Jahrhundert und sie reichte bis weit ins 14. Jahrhundert hinein. Zuerst verbreiteten sie sich in Südeuropa. Die meisten von ihnen in Südfrankreich, aber auch in Norditalien, in Spanien und im Norden von Portugal waren sie beheimatet. Später verbreiteten sich katharische Gruppen noch wesentlich weiter. Man fand sie in Sizilien, im deutschsprachigen Raum, in England und sogar vereinzelt in skandinavischen Ländern.

Maja schrieb in ihrem Artikel: Parallelen zwischen der wedrussischen Kultur und den Katharern sind unverkennbar – und genauso sehe ich es auch. Als ich die Anastasia-Bücher in die Hand bekam, da entdeckte ich sehr viele Parallelen zu der Katharerbewegung in Südeuropa.

In der Literatur wird viel über die Wurzeln der Katharer spekuliert. Da gibt es Aussagen, dass sie auf die Bogomilen zurück zu führen sind oder auf andere gnostische Sekten. In Wirklichkeit gehen ihre Wurzeln viel weiter zurück – sie liegen in der wedischen Kultur. Die Katharer wussten um ihr wedisches Erbe und sie versuchten, es wieder auf der Erde zu beleben.

Die Katharer lebten die Liebe. Ein Leben in Reinheit und Vollkommenheit im Einklang mit der Natur war ihnen wichtig. Sie entledigen sich des finanziellen Reichtums und führten ein einfaches Leben. In einer Zeit, in der im übrigen Europa der einzelne Mensch nichts zählte, sprachen die Katharer von einem individuellen Weg zu Gott, der nur außerhalb jeglicher Religionsgemeinschaft möglich ist. Sie bauten keine Kirchen, sondern trafen sich in der freien Natur oder in Höhlen, wenn sie das gemeinsame Gespräch mit Gott suchten. Im Gegensatz zu dem, was in vielen Schriften über die Katharer geschrieben steht, sahen sie sich nicht als Religionsgemeinschaft an, sondern als Gemeinschaft von Individualisten, die den direkten Weg zu Gott gewählt haben – ohne Priesterschaften. In einigen Beschreibungen über die Katharer werden sogenannte Parfaits erwähnt, die Priester der Katharer gewesen sein sollen. Dem ist nicht so. Es gab bei den Katharern einen Kern von Menschen, die sich ganz aus dem normalen weltlichen System heraus genommen hatten und ausschließlich wedisch lebten. Diese wurden als Parfaits (die Vollkommenen) bezeichnet, in der Bevölkerung nannte man sie auch Bonhommés, bzw. Bonfemmés (gute Männer, bzw. gute Frauen). Mit Priesterschaften hatte das wenig zu tun, sie waren Lehrer für die wesentlich größere Gruppe, die sich den Katharern angeschlossen hatten, sich aber nicht völlig aus dem normalen weltlichen System heraus nehmen konnten, oder wollten – sie bezeichneten sich als Credentes.

In einer Welt, die sich nach Freiheit und Reinheit sehnte, wurden die Katharer von der Bevölkerung mit offenen Armen empfangen. Die „Reinen“ zeigten den Menschen, dass es möglich ist, auf dieser Welt liebend miteinander umzugehen, seiner individuellen göttlichen Anbindung zu vertrauen und mutig und unerschrocken zu seinen Idealen zu stehen. Sie waren der Ansicht, dass jedes Leben von einzigartigem Wert ist und nach individuellen Maßstäben zur Freude Gottes gelebt werden sollte.

In ihrem Wirkungsbereich schafften die Katharer den Geldkreislauf ab. Sie vertrauten darauf, dass sie alles bekommen, was sie benötigen und gaben entsprechend auch kostenlos ihre Produkte der Bevölkerung ab. Während die Kirche die Bevölkerung immer weiter auspresste, gaben die Katharer, was sie geben konnten. Natürlich zeigte sich die Bevölkerung dankbar und sie gaben auch.

Männer und Frauen galten den Katharern als gleichwertig an und ihnen war die Ehe zwischen Mann und Frau heilig. Viele Frauen der Katharer kannten sich mit Heilkräutern und Nutzpflanzen aus und galten als Heilerinnen.

Der Gott des Alten Testaments der Bibel wurde von den Katharern nicht als der wahre Gott betrachtet. Das Alte Testament sahen sie als ein Zeugnis an, für die Herrschaft des Dunklen auf Erden.

Die Katharer wussten um die Reinkarnation, ein Wissen, das ja damals schon aus der Bibel entfernt war und sie wussten, dass ein gottgefälliges Leben nur dann möglich ist, wenn man sich aus der Waage von Gut und Böse heraus nimmt.

Durch ihre Lebensweise galten die Katharer für Kirche als Heiden, die man unter allen Umständen und mit allen Mitteln bekämpfen muss! Die Lebensweise und das, was die Katharer lehrten, war für die Kirche pure Provokation.

Es gab jedich auch immer mehr herrschende Ritter, Grafen und Fürsten, denen das Wirken der Katharer gefiel. Auch wenn sie sich den Katharern nicht ganz anschließen konnten, weil sie sonst ihre Waffen vollständig hätten ablegen müssen, so sympathisierten sie mit ihnen und nicht selten schlossen sich ihre Frauen und Kinder den Katharern an. Viele Ritter empörten sich über das Vorgehen der Kirche gegen die Katharer und insgesamt gegen die freiere Lebensart die unter den Menschen in Südfrankreich immer weiter um sich griff. Und als der Papst sich mit dem französischen König gegen die Katharer verbündete, versuchten sie, ihre politische und religiöse Freiheit zu verteidigen. Der Kreuzzug gegen die Katharer wurde immer mehr nicht nur ein religiöser, sondern auch ein politischer Feldzug.

Papst Innozenz III. rief im Jahre 1209 endgültig zum Kampf gegen die Katharer auf. Zwei Hochburgen der Katharer – Beziers und Carcassone – wurden sehr schnell eingenommen. Es waren vor Allem die Ländereien der mit den Katharern sympathisierenden südfranzösischen Adligen, die man dabei so nebenher noch erobern wollte. Viele Überlebende dieser Massaker flüchteten in Burgen und Festungen die den Katharern zur Verfügung gestellt wurden, bzw. die sie erwarben, um sich zu schützen. In Südfrankreich findet man entlang der Straße von Foix nach Quillan die berühmtesten Katharerburgen. Auch die Festung von Montsegur, die die südfranzösischen Katharer zu ihrem Zentrum ausbauten, liegt in dieser Gegend. Eine Festung nach der Anderen wurde nun von den Heeren des französischen Königs eingenommen. Die letzte verbliebene Festung war Montsegur, die nicht so leicht einzunehmen war. Im Juli 1243 begann man deshalb diese Festung zu belagern. Man wollte die Menschen, die dort lebten regelrecht aushungern. Das klappte jedoch nicht, so wie die Kirchenjünger es sich vorstellten. Zum Ersten kannten die Bewohner der Festung jedes Schlupfloch heraus und hinein – und derer gab es einige, die die Belagerer nicht kannten – und zum Zweiten stand die umliegende Bevölkerung hinter den Katharern und unterstützte sie, wo sie nur konnte. Ein Aushungern war so nicht möglich. Allerdings war den Bewohnern der Festung klar, dass es irgendwann zu einer gewaltsamen Eroberung kommen würde. Und sie bereiteten sich auf diesen Tag vor. Im Grunde hätten alle Bewohner die Festung vorher verlassen können. Jedoch war den Bewohnern auch bewusst, dass die Eroberer sich dann an der umliegenden Bevölkerung rächen würden. Deshalb beschloss man, dass die jungen Menschen und vor allem Familien mit Kindern die Festung verlassen sollten. Der verbleibende Rest werde sich dann kampflos ergeben. Später hieß es, man hätte einen Schatz vorher von der Festung weg gebracht. Der „Schatz“ hatte jedocvh nichts mit weltlichem Reichtum zu tun – den hatten die Katharer nicht. Der „Schatz“ waren die jungen Menschen, die das Wissen der Katharer in sich trugen und an ihre Nachkommen weiter geben sollten. Das wedische Wissen sollte nicht untergehen.

Als die Festung eingenommen wurde, fand man hauptsächlich ältere Menschen vor, die freiwillig dort geblieben waren. Die Zahlen von 200 Menschen und mehr, die auf Montsegur gefangen genommen wurden, stimmten nicht – sie wurden von den Belagerern gefälscht, weil man sich vor dem Papst und dem König keine Blöße geben wollte. Man folterte die gefangenen Menschen, um heraus zu finden, wo die anderen Bewohner der festung hin gegangen sind, aber das war umsonst. Da die Katharer in der Lage waren, bewusst ihren Körper zu verlassen, haben sie genau das bei jeder Folterung getan. Und als sie verbrannt wurden, gingen sie singend in den Tod, wohlwissend, dass sie den Körper kurz vorher verlassen werden und dass nur ihre materielle Hülle dort verbrannt wird.

Die römische Kirche hat mit der Folterung und dem Tod der Katharer, die systematische Inquisition eingeführt. Und sie hat nicht nur einen grausamen Vernichtungskrieg gegen sie und gegen das gesamte südliche Frankreich vom Zaun gebrochen – sie hat damit auch die Vernichtung und Ausrottung Andersgläubiger ideologisch rechtfertigen lassen. Damit verlor sie jedoch ihre letzte Glaubwürdigkeit. Diese Häresie hat der römischen Kirche letztendlich einen Schlag versetzt, von dem sie sich nicht wieder vollständig erholen sollte.

Die überlebenden Katharer blieben nicht mehr zusammen, sondern verteilten sich fast durch ganz Europa. Wesentlicher jedoch, als das sichtbare Fortwirken der katharischen Bewegung, ist das untergründig immer weiter gegebene Wissen, auch wenn es immer mehr verblasste, war es niemals völlig verschwunden. Man kann zwar die Menschen töten, doch das geistige Potenzial, das sie aufgebaut und vermehrt haben, bleibt im Morphofeld erhalten und es berührt immer wieder all die Menschen, die intuitiv wissen, dass diese Welt, so wie sie sich uns darstellt, mit der wirklichen Welt nichts zu tun hat.